Behauptung: „Die Klimapolitik ist teurer und bringt nichts“
Fakt: In verschiedenen Bereichen erkennen wir, wie neue Technologien immens einsparend sind und dabei sogar günstiger.
Antwort Mit dem Umschwung in der Strom- und Energieerzeugung sowie im Verkehr ist der Großteil geschafft. Dieser Umschwung ist nicht teurer, sondern schon heute in weiten Teilen günstiger und rentiert sich maximal innerhalb eines Jahrzehnts erheblich. Die Landwirtschaft wird davon großteils automatisch mitgetragen. Während ein Umdenken zu Massentierhaltung und Fleischkonsum durchaus sinnvoll ist, wäre es mittelfristig zur CO2-Einsparung nicht notwendig. Geldliche Prämien für Landwirte beschleunigen den Umschwung.
Solar und Wind am günstigsten
- Wind- und Solarstrom sind am günstigsten
- Erneuerbare kosten im Schnitt 1/3 von Stein-, Braunkohle- und Atomstrom
Der aktuelle Stand ist, dass Solar- und Windkraftstrom am günstigsten in der Herstellung sind, insbesondere mit neuen Großkraftwerken [Q1]. Zusätzlich wurden Berechnungen angestellt, die zeigen, dass die Durchschnittskosten von Solar- und Windstrom bis 2050 auf weniger als die Hälfte sinken [Q2]. Das heißt, wir profitieren jetzt schon von erneuerbaren Energien und werden es in der Zukunft nur noch mehr tun. Selbst wenn man glaubt, "der Klimawandel wäre nicht menschengemacht", wäre dieser Wandel finanziell interessant.

Q1 Internationale Energieagentur in "Interne und externe Kosten der Stromerzeugung: Gestehungskosten, Umweltkosten und Subventionen konventioneller und erneuerbarer Energien" des Wissenschaftlichen Dienstes vom Deutschen Bundestag (Seite 17) [Quelle]

Q2 Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), Seite 16 in [Quelle] [Dokument]
E-Autos jetzt schon nachhaltiger
- CO2-Ausgleich nach 90.000 km
- Mit 100 % Ökostrom sogar nach 65.000 km
- Inkludiert Produktion und Betrieb
- Durch Innovationen in Batterie und Verbrauch werden die Zahlen bis 2035 weiter sinken [Q5]
Im Jahr 2022 machte der Verkehr rund 20 % der deutschen CO2-Emissionen aus [Q1]. Diese Emissionen entstehen fast vollständig durch die Verbrennung von Treibstoffen, insbesondere fossilen Brennstoffen. Prognosen zur Einhaltung der Klimaziele zeigen, dass der Verkehr ein Hauptproblem darstellt. Daher ist ein Übergang zu einem deutlich CO2-ärmeren Fahren sehr sinnvoll [Q2].
Q1 Umweltbundesamt 2024 zu CO2-Emissionen 2022 [Quelle]

Q2 Klimaschutz-Projektionsbericht 2021, Bundes-Klimaschutzgesetz, Seite 5 in [Quelle] [Dokument]
Eine Studie des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) zeigt, dass E-Autos mit dem aktuellen Strommix bereits nach 90.000 km klimafreundlicher sind als Verbrenner [Q3], was etwa 9 Jahren bei durchschnittlichem Verbrauch entspricht. Bei Verwendung ausschließlich erneuerbarer Energien reduziert sich diese Distanz auf lediglich 65.000 km, also etwa 6 ½ Jahre [Q3].
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt entstehen bei der Herstellung von E-Autos, insbesondere durch die Batterieproduktion, mehr Emissionen als bei Verbrennern – etwa doppelt so viel. Der Verein Deutscher Ingenieure schätzt diese Emissionen auf bis zu 10 Tonnen CO2 [Q4]. Diese Emissionen werden jedoch bereits nach einer fünfstelligen Kilometerleistung ausgeglichen, wie im vorhergehenden Abschnitt erläutert. Da Investitionen und Forschung in die E-Autos durch deren Verkauf vorangetrieben werden, wird dieser Wert weiter sinken, und der Ausgleich zur CO2-Bilanz von Verbrennern wird bis 2035 noch schneller erreicht.
Q3 Verein Deutscher Ingenieure: Wann wird Autofahren grün? (VDI-Studie), 100 Seiten [Quelle]

Q4 Verein Deutscher Ingenieure: Wann wird Autofahren grün? (VDI-Studie Zusammenfassung), Seite 2, Bild 2 in [Quelle]
Q5 Im Fazit der „Verein Deutscher Ingenieure: Wann wird Autofahren grün?“ (VDI-Studie Zusammenfassung) wird der Schluss gezogen, dass Batterien nachhaltiger und am besten in Deutschland/Europa produziert und recycelt werden müssen. Zudem leisten E-Fuels und Plug-In-Hybride eine ähnliche Klimaneutralität und sind somit einsetzbar, werden jedoch mit fortschreitender Innovation aufgrund der höheren Kosten beim Kauf im Vergleich zu Strom automatisch irrelevanter. [Quelle]
E-Autos rentieren sich
- Pro 100 km zahlt man mit E-Autos rund 40 % der Betriebskosten eines Verbrenners
- Nach 7,3 Jahren bringen E-Auto-Neuwagen durchschnittlich schon heute ein Plus
Verrechnet man mit dem aktuellen Neukundenpreis für Strom à 25 ct/kWh [Q1] bei einem Verbrauch von etwa 20 kWh/100 km bei E-Autos im ADAC-Test [Q2], liegt man bei 5 € pro 100 km bei E-Autos.
Durchschnittsverbrauch bei Verbrennern liegt bei etwa 7,7 l pro 100 km beim aktuellen Preis von 1,76 € [Q3], also etwa 13,50 € [Q1].
Man zahlt pro 100 km also etwa 37 % für den Betrieb des Fahrzeugs. Zudem sinkt der Strompreis schneller und wird für die nächsten 5 Jahre weiter prognostiziert als der Benzinpreis. Siehe oben.
Ein Vergleich zeigt: E-Auto-Neuwagen kosten 2024 im Schnitt 21 % mehr, eine Differenz von 6.881 € [Q4]. Durchschnittlich geben Deutsche 1.564 € im Jahr für Benzin aus [Q5]. Mit E-Autos liegt man also bei einer Ersparnis von 938,4 € pro Jahr. So ist man bei 7,3 Jahren bis zum Ausgleich (6.881 € / 938,4 €).
Q1 Strom Neukundenpreis Stand: 18. August 2024 [Quelle]
Q2 Elektroautos im Test: So hoch ist die Reichweite wirklich [Quelle]
Q3 Durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch von PKWs [Quelle]
Q4 Upday: So viel teurer sind E-Autos [Quelle]
Q5 Focus: Was geben Deutsche pro Jahr für Benzin aus? [Quelle]