Behauptung: „Die AfD setzt sich für den Schutz der Frau ein“
Fakt: Tatsächlich sollen einige Punkte in den Parteiprogrammen sowie Anträge die Rechte von Frauen einschränken.
Angefochtene Frauenrechte
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Im AfD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 wird das Wort „Frau“ 17 Mal erwähnt, jedoch nur im Zusammenhang mit Einschränkungen aktueller Rechte.
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Widerstand gegen Gleichstellungsmaßnahmen [Q1]
Trotz bestehender Gehaltsunterschiede, wie dem Gender-Pay-Gap und der Fehlbewertung von Arbeitsleistungen aufgrund von Hautfarbe und anderen äußeren Merkmalen, setzt sich die AfD für die Abschaffung von Gleichstellungsbeauftragten in großen Unternehmen ein.
Beispiel: Wäre ein Fußballspiel ohne Schiedsrichter fair? Nein, denn so würde nur der Stärkere gewinnen, nicht der Bessere. Gleiches gilt im Beruf.
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Einschränkung eines Geburtenabbruchs
Die AfD stellt sich grundsätzlich gegen Abtreibungen, und nur im Fall von kriminologischen Hintergründen oder gesundheitlichen Aspekten besteht die Chance, dass das Recht der Frau gewährt wird. [Q2]
AfD stimmte dagegen, dass Ärztinnen und Ärzte künftig online darüber informieren, ob sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen und welche Methoden sie dafür anwenden. [Q3]
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Freie religiöse Bestimmung: Kopftuchverbot [Q4]
Mädchen, die freiwillig ein Kopftuch tragen wollen, aufgrund ihrer moralischen Werte und Ansichten, sollen eingeschränkt werden.
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Zusatz: Biologischer Nachteil
Die monatliche Blutung kostet Frauen zwischen 120 und 500 € jährlich [Q5]. Das belastet Frauen im Alltag finanziell stärker als Männer. Die AfD erwähnt dies in über 300 Seiten Programmen (BW 2021, EUW 2024 und GS) nicht.
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Zusatz: Sexismus durch die AfD im Parlament
Eine Spiegel-Anfrage zeigt, dass sich Teile der weiblichen Abgeordneten aller Parteien im Plenum und in Ausschüssen rückschrittlich, sexistisch und antifeministisch behandelt fühlen, meist durch die AfD [Q6].
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Zusatz: Abwertende und Frauen in traditionelle Rollen drängende Zitate:
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„Quoten nützen übrigens nur unqualifizierten, dummen, faulen, hässlichen und widerwärtigen Frauen; die Guten, bemühten und passend Qualifizierten fanden und finden ihren Weg alleine.“ [Q7]
Heiner Merz, AfD-Landtagsabgeordnete (Baden-Württemberg) - Stand: 2018
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CDU, SPD und Linke stören sich an der Formulierung „Frauen im gebärfähigen Alter“ in einem Antrag, da sie als herabwürdigend und spaltend empfunden wird [Q8]
Rolf Weigand, AfD-Landtagsabgeordneter (Sachsen) und Chef der Jungen Alternativen – Stand: 2020
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Q1 AfD Wahlprogramm Bundestagswahl 2021, Seite 154 [Quelle]

Q2 Abtreibungen müssen zur Ausnahme werden: Europawahlprogramm 2024, Seite 47 [Quelle]

Q3 Bundestag Lesung: Aufhebung des Verbots der Werbung für Schwangerschaftsabbruch [Quelle]

Q4 AfD Wahlprogramm Bundestagswahl 2021, Seite 100 [Quelle]
Q5 SWR: Kostenlose Tampons: Städte in BW ziehen positive Bilanz [Quelle]
Q6 Bundestaginterne Umfrage durch Spiegel: Frauenfeindlichkeit im Bundestag durch AfD gestiegen; 64 Frauen haben parteiübergreifend von 222 geantwortet [Quelle]
Q7 Focus Online: "Hässliche und widerwärtige Frauen": AfD-Abgeordneter schockt mit Aussagen; Dienstag, 04.12.2018 [Quelle]
Q8 Focus Online: "Geschmacklos": AfD sorgt mit Anfrage zu "gebärfähigen Frauen" für Ärger; Montag, 03.02.2020 [Quelle]